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Hoi An

Von Mui Ne nehmen wir um 01.15 Uhr den Nachtzug, mit dem wir 13 Stunden nach Hoi An brauchen. Als wir einen Tag vorher buchen wollten, waren leider schon alle Schlafkabinen ausgebucht, sodass wir die Soft Premium Seats buchen mussten. Alternativ wäre auch ein Flug gegangen, aber da hätten wir im Vergleich zum Zug mehr als das doppelte gezahlt und da wir noch von Hoi An wieder in den Süden müssen, wollen wir dann lieber jene Strecke fliegen. Ein bisschen unheimlich war es schon, als wir aus dem Taxi gelassen werden und an diesem verlassenen Bahnhof sitzen und die Mitarbeiter waren auch nicht sehr freundlich. Aber als wir dann endlich im Zug sitzen und tatsächlich auch etwas schlafen können, wird die Fahrt doch ganz entspannt. Leider hält der Zug nur einen Ort weiter als Hoi An und so müssen wir von da nochmal den Bus nehmen (der natürlich auch nicht am Bahnhof losfährt, sodass wir wieder mal umher irren dank der unterschiedlichen Wegbeschreibungen der Leute), um anschließend nochmal mit zwei anderen Mädels ein Taxi zu teilen. Die letzten 20 Minuten laufen wir dann zu Fuß zu unserer Unterkunft und sind sichtlich fertig als wir nach insgesamt nach knapp 17 Stunden Anreise ins Zimmer kommen.
Aber als wir die Fahrräder ausleihen, um in die Stadt zu fahren, sind wir schon wieder glücklich, weil man endlich mal wieder Fahrrad fahren kann. Leider war das bisher bei dem Verkehr immer unmöglich aber Hoi An ist komplett anders, als jede andere asiatische Stadt, die wir bisher gesehen haben. Es ist alles super sauber, in der gesamten Altstadt hängen überall bunt beleuchtete Lampions, und auf dem kleinen Fluss fahren Longtailboote, die ebenfalls ein buntes Lampion an Bord haben. Wenn man möchte, kann man eine Kerze in einer Art bunten Laterne anzünden und sich was wünschen, diese wird dann wie ein Schiffchen auf den Fluss gesetzt und treibt davon. So sieht man also auf dem gesamten Fluss bunte Lichter durch die Boote und die Schiffchen, was einfach nur wunderschön aussieht.
Da in der Altstadt weder Autos noch Roller fahren dürfen, ist das Flanieren hier auch viel entspannter. Sowieso ist hier so wenig Verkehr, dass man ganz entspannt mit dem Fahrrad fahren kann. Die kleine Altstadt ist geprägt von Restaurants, Schneiderein, Tee-&Kaffeeläden und Lederwarengeschäften. Einziges Minus der Stadt: Man sieht sehr viele, eher gut gekleidete Touristen, und alles hier ist etwas sehr chic, dadurch fühlt man sich nicht wie in Vietnam, sondern eher wie in einer europäischen Stadt. Wir finden das aber sehr angenehm für die Zeit, die wir hier sind. 

Am nächsten Tag nehmen wir uns wieder Fahrräder, um diesmal ins Coconut Village zu fahren. Hier gibt es runde Bambus Boats, mit denen man über den kleinen mehrarmigen Fluss schippern kann. Die alte Dame mit der wir diese Tour machen, spricht leider kein Englisch, aber wir verstehen uns zum Glück ja auch so. Sie ist 65 Jahre alt und findet, dass wir uns für 30 Jahre ziemlich gut gehalten haben, was uns natürlich sehr freut. Unterwegs wird einem ein traditionelles Fische Fangen vorgeführt und wir bekommen eine kleine Angel, um selbst nach Krebsen zu fischen. Drei mal sehen wir tatsächlich einen Krebs, der übrigens wunderschöne lila Scheren hat, aber jedesmal entwischt er uns wieder. Nebenbei macht uns die alte Dame noch Finger- und Kopfschmuck aus Bambus. Auf dem Rückweg führt sie uns traditionellen Gesang vor und dreht das Boot dabei wie ein Karussell im Kreis. 

Entgegen unserem Vorhaben schauen wir uns doch nochmal einen Tempel an, aber man muss dazu sagen, dass dieser auch nicht wie alle anderen ist, sondern eher dem berühmten Angkor Watt in Kambodscha ähnelt. Von der Tempelstadt My Son sind leider nur noch Ruinen übrig, da es im Vietnamkrieg von den USA bombardiert und so sehr zerstört wurde, aber dennoch wurde sie in die Liste der UNESCO Wetkulturerbe aufgenommen. Schade ist, dass man hier keinen Audioguide bekommt und auch keine Erklärtafeln an den einzelnen Ruinen stehen. Dennoch lohnt sich der Besuch hier, da die Ruinen traumhaft im Dschungel liegen und auch so noch schön anzusehen sind. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wally und (Mittwoch, 04 April 2018 09:43)

    Bin ja stolz auf euch ,Ihr habt Wärme und wir kalter Wind regen und zu niedrige Temperaturen.Habt noch schöne Tage